Weniger ist oft mehr

Ein altes Sprichwort und so wahr! In letzter Zeit musste ich einige Misserfolge hinnehmen. Events, die ich angestossen hatte, brachten nicht den gewünschten Erfolg. Manchmal bin ich zu avangartistisch

und zu ungeduldig. Alles sollte rasch über die Bühne gehen. In der Covid Pandemie fielen fast alle Publikums-anlässe im Bereich des Jazz den Corona-Massnahmen zum Opfer. Nun sind wir mitten im Impfen-nicht impfen-Konflikt und die Zertifikatspflicht bewegt die Gemüter. Eigentlich trägt das Zertifikat zur Sicherheit für die Menschen bei und sie könnten beruhigt in den Ausgang gehen. Trotzdem bleiben viele zuhause und warten ab. 

 

Da z.Z. Kein Gastronom eine Band engagiert und sogar Privatpersonen auf ihre Geburtstagsfeier mit Musik verzichten weil sie sich innerhalb der Familie nicht einig sind, bin ich dazu übergegangen, in Eigenregie Jazzanlässe zu organisieren. Mit mässigem Erfolg und sogar mit Kritik aus den eigenen Reihen. Ich würde den Markt kaputt machen, so sagte man mir, als ob der  nicht längst kaputt wäre.  
Am ersten Jazz-Matiée hatten wir 30 Gäste. Der Wirt übernahm die Kosten für ein Inserat. Die Bandkasse bezahlte die Flyers und die Plakate. Ein bescheidener Reingewinn ergab eine Minimalgage und liess uns hoffen für das nächste Unternehmen. Jedoch es kam anders. Ein Jazz-Dinner  musste mit 13 Anmeldungen abgesagt werden. Es muss nun geklärt werden, ob solche Anstrengungen überhaupt noch gemacht werden sollen. 

 

Ich habe meine Konsequenzen daraus gezogen und beschlossen, keine eigenmächtigen Vorstösse mehr zu tätigen. Ich habe mich auch von einigen Bands und Ämtern getrennt und werde mich nun auf ein paar wenige Formationen und Tätigkeiten beschränken. Hoffen wir, dass sich der Jazz-Markt bald wieder belebt und es wieder Fans, Wirte, Vereine, Familien etc. geben wird, die dem Jazz eine Chance geben.

 

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