Thomas - der Drachentöter

Wir kennen alle das Märchen vom Drachentöter. Ein König verspricht dem mutigen Ritter, der den gefährlichen Drachen besiegt, seine Tochter zur Gemahlin. Unser zur Zeit gefährlichster Drachen heisst "Corona" und er fordert von den Bürgern und BürgerInnen grosse Opfer.  Thomas Äschi, Nationalrat der SVP, kann nicht verstehen, warum Bundesrat Alain Berset das Virus nicht an der Grenze aufhält. Ich auch nicht - man müsste doch nur die richtigen Leute an die Grenze schicken um die Pandemie zu bekämpfen. Mit den richtigen Massnahmen, bewilligt von der allwissenden SVP, könnte die ganze Bevölkerung auf Masken, Home-Office, Ladenschliessungen, Social-Distanzing etc. glatt verzichten. Lässt man das Virus erst gar nicht über die Schweizergrenze kommen, kann man Party machen bis zum Abwinken und die Beizen können die ganze Nacht offen bleiben.  

 

Ich weiss nicht, warum sich Äschi nicht selbst als Ritter zur Verfügung stellt. So ein Virus ist doch kein ernst zu nehmender Gegner für einen strammen SVP-Mann. Das schafft man doch mit Links - sorry die Linken sind ja Schuld an den Massnahmen. Ich bin sicher, das Virus würde vor Schreck den Schwanz einziehen und subito das Weite suchen,  wenn es den kampfbereiten Äschi am Grenzübergang stehen sähe.  

 

Offenbar vergisst Äschi, dass der Bundesrat seine Beschlüsse als Kollegial-behörde fasst und dass die Mehrheit im Rat bürgerlich ist. Warum also adressiert der liebe Thomas seine Kritik immer an Berset? An der Presse-konferenz vom 13.01.2021 vertraten gleich 3 SVP-Leute die neusten Massnahmen und bezeichneten sie als absolut dringlich und notwendig. Warum haben sie wohl den Äschi nicht um Erlaubnis gefragt? 

 

Der Zweite im Bunde, der immer sofort eine Patentlösung anbietet, ist der "Weltwoche-Köppeli", der am 14. 01. einmal mehr in seinem Amateur-TV-Kanäli betont, wie wichtig es sei, dass  es seine Zeitung gebe. Wenn sie nicht 1933 erfunden worden wäre, müsste man sie heute erfinden, sagt er mit seinem Verlegenheitsgrinsen, das er permanent auf sein Lausbubengesicht zaubert. Er findet sich eben voll lustig, was will man dagegen sagen? Seine Lösungen sind so was von einfach - es sind immer die Linken schuld.  

 

Ich habe diesen Kanal lange nicht mehr angeklickt weil ich den "Brillenrichter" nicht allzu oft sehen mag. Heute habe ich es mir wieder einmal angetan und siehe da, es hat sich nichts geändert. Nach einer halben Stunde ernsthaften Zuhörens habe ich mich gefragt, wann die Sendung wohl beginnen würde und was Köppel eigentlich sagen möchte. Ich bin nicht darauf gekommen. Mühsam blätterte der schlecht vorbereitete CEO der besten Zeitung der Welt in seinen Manuskripten und suchte krampfhaft nach Sätzen und Worten, die dem Zuhöhrer einen Grund zum Mitlachen geben sollten. Ich habe nur verstanden, dass die Ereignisse im Capitol in den USA nun doch dem "Noch-Präsidenten" Trump angelastet werden müssen. Scheinbar springt jetzt auch Köppel vom Zügli der Trumpbefürworter ab. Ich meine - zuviel ist zuviel. In wenigen Tagen wird ja der liebe Donald zurück nach Entenhausen geschickt wo er hingehört. Zu guter Letzt kam das Corona-Thema und die permanent falschen Massnahmen von Bundesrat Berset auch hier wieder auf den Tisch - der ist ja eben ein Linker und damit für alles was in der Schweiz nicht köppel- rund läuft verantwortlich.

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