Im Nebel ohne Radar

25.07.2018 Unsere zweite Stahljacht, die "Magdalena III", war noch neu, als ich entdeckte, dass die beiden Volvo-Motoren zu viel Abgase ausstiessen. Das Heck des Schiffes war schwarz von Russ bedeckt. Ich reklamierte bei Volvo Schweiz und es wurde mir eine Reparatur in Garantie in Aussicht gestellt. Der ausführende Mechaniker hatte seine Werkstatt in Auvernier d.h. ziehmlich gegenüber unseres Heimathafens Portalban. Kurz vorher hatte ich selbst einen Radar auf dem Schiff montiert. Es war November und sehr neblig an diesem Nachmittag. Die Fahrt in die Werkstatt wäre ohne Radar nicht möglich gewesen, denn die Sichtweite betrug nur 10 bis 20 Meter.

 

Wir hatten die halbe Breite des Neuenburgersees überquert, als der Radarschirm plötzlich dunkel wurde. Ich bekam ziehmlichen Bammel, denn ohne Sicht hätte ich die Seepolizei um Hilfe bitten müssen. Auch eine Navigation mit Kompass und Karte war nicht möglich, da ich mich mit dem Radar sicher gefühlt und weder Startposition noch Route aufgezeichnet hatte.  An einem November-Werktag und bei Sichtweite von 10 bis 20 Meter sucht man auch vergebens nach einem anderen Boot, das einem hätte helfen können.  Ich durchsuchte nervös den Werkzeugkasten und fand tatsächlich eine Sicherung die passte und ich hoffte, dass es wirklich nur daran lag. Ich schraubte die Sicherung ein und - das Teil funktionierte wieder. Wir konnten sichtlich erleichtert in den Hafen von Auvernier navigieren. HRJ

Kommentar schreiben

Kommentare: 0