Zur Zeit, als wir im Schloss Emmenholz wohnten, hatte ich eine grosse „Schüür“ als Werkstatt zur Verfügung. Ich nahm einen Schweisskurs bei der Migros Clubschule. Ich hatte schon ein paar Skulpturen kreiert, als eine Bewohnerin des auch zum Gut Emmenholz gehörenden Stöckli die Werkstatt betrat. Sie fragte mich über meine „Kunst“ aus und ich freute mich zu hören, dass sie Moderatorin des Schweizer Fernsehens sei. Sie hatte eine wöchentliche Sendung, deren Name ich vergessen habe. Sie präsentierte darin aufgefallene Persönlichkeiten u.a. auch Künstler. Ich sagte, dass ich demnächst eine Ausstellung im Bad Attisholz organisieren würde und sie zeigte sich interessiert, diese mit ihrem Aufnahmeteam zu besuchen und eine Reportage über mich zu produzieren.
Ich kannte den Wirt des Bad Attisholz. Er war Kunde in unserer Filiale und ein ausgebildeter Barriton. Ich schlug ihm einen Deal vor: Ich sagte, ich bringe dir das Fernsehen ins Haus, dafür spendierst du mir ein Apéro-Buffet und den Saal für eine Ausstellung. Er war einverstanden und wir hatten eine Vernissage mit dem Schweizer Fernsehen und eine Woche Ausstellung meiner Werke mit einem Pianisten zur Unterhaltung. Ich habe meine Skulpturen noch an weiteren Ausstellungen gezeigt und es wurden alle verkauft. Ein paar sind mir geblieben weil ich sie nicht verkaufen wollte. Diese kann man besichtigen auf dieser Homepage in der Rubrik Gallery. Später habe ich dieses Hobby aufgegeben. Durch Wohnungswechsel hatte ich keine Werkstatt mehr in der Nähe und zudem machte mir der Eisenstaub schwer zu schaffen.
Ich hatte nach dem Verlust des Arbeitsplatzes in Solothurn an mehreren Schulen Musik unterrichtet. In der privaten Tagesschule Ersigen auch das Fach „Werken mit Holz und Eisen“. Die Wohnung im Schloss Emmenholz war zu teuer geworden und wir zügelten nach Niederösch. Ich konnte den Werkraum der Schule Ersigen mit den Schülern zusammen nutzen. Es war äusserst schwierig, die Schüler zur Ordnung mit den Werkzeugen zu erziehen. Einmal suchte ich wie vergiftet einen Schraubenschlüssel. Ich fand ihn im Dachzimmer im obersten Stock des Hauses. Die Werkstatt jedoch befand sich – im Keller! Dies ärgerte mich. Ich hatte keine Lust in dieser Unordnung zu arbeiten. Als die Schule ihren Standort wechselte, verkaufte ich dem Schulleiter alles Werkzeug und die Schweissgeräte zu einem Spotpreis unter der Bedingung, dass ich weder beim Reinigen noch beim Zügeln mithelfen würde. Wir machten beide ein gutes Geschäft. HRJ
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